Die Unterführung
Die Unterführung am Bahnhof in Alingsås ist eine typische städtische Situation und wurde häufig als bedrohlich und ungemütlich beschrieben. Auch wenn sie erst kürzlich renoviert wurde, verfügt die Unterführung nur über eine konventionelle Lichtinstallation. Beide Enden der Unterführung führen zu interessanten architektonischen Räumen – auf der einen Seite führen vier Treppen in vier Richtungen und als Kontrast auf der anderen Seite findet man einen kleinen gestalteten Garten.
Unter der Leitung von den Lichtdesignerinnen Melanie Rosenthal und Meike Goessling analysierte die Gruppe das Projekt und kamen zu dem Schluss, dass die Unterführung als Grenze zwischen dem Wohngebiet in Alingsås und dem Stadtzentrum fungiert: friedlich und ruhig auf der einen Seite, hektisch und rasant auf der anderen. Im Laufe des Workshops gelang es der Gruppe, beide Seiten der Stadt durch Licht zu verbinden. Das Team nutzte LED-Technologie, um dynamische Effekte zu erzielen. Das Ergebnis umfasste zwei Szenen: eine reguläre, stabiler Puls und eine schnelle und hektische Lichtsequenz.
So wurde das Licht gestaltet, um eine Atmosphäre der Ruhe und Gelassenheit zu schaffen, aber auch um einen Kontrast zu generieren, der das lebhafte Kommen und Gehen der Passagiere am Bahnhof widerspiegeln würde – der tägliche Rhythmus unseres Lebens!
Das Ergebnis zeigt, wie Licht Grenzen innerhalb einer Stadt lösen kann und Emotionen erzeugen kann.
Teilnehmer: Marion Thoiss, Martin Peck, Tuula Lepistö, Frank Schiff, Yu Yue, Xu Mengdi
Elektriker (Lehrlinge): Andreas Evaldsson, Björn Andersson
Die drei Brücken
Das zweite Projekt in diesem Jahr nannte sich “die drei Brücken”. Diese drei Brücken bestimmen den Eingang nach Alingsås und bestehen aus einer großen Bahnschienenbrücke und zwei kleineren Fußgänger- und Fahrradwegen. Zusätzlich überqueren alle drei Brücken eine Hauptstraße. Stabile Betonsäulen stützen die Bahnschienenüberführung. Aufgrund des Standortes ist dieses Projekt eines der am häufigsten benutzten Orte der Stadt. Während der Projektanalyse fand Denise Fongs Gruppe fünf Kunstwerke, die sich hinter den Säulen in der Dunkelheit versteckt hatten. Eine ortsansässige Künstlerin hatte Vogelbilder kreiert, die in die Betonstruktur eingearbeitet wurden. Die Gruppe beschloss diese Kunstwerke zu betonen und das Vogelsymbol für das gesamte Projekt zu übernehmen. Weiterhin entdeckte die Gruppe, dass es einen starken Kontrast zwischen dem harten Beton und den umliegenden bepflanzten Bereichen gab. Direkt neben der stabilen Struktur ist ein grüner Bereich, der mit Bäumen bepflanzt ist. Diesen Kontrast weiterhin zu definieren war eine weitere Herausforderung für die Gruppe. Um den Kontrast hervorzuheben, benutzte die Gruppe nur weißes Licht auf dem Beton. Die empfindlichen Kunstwerke wurden mit Spots beleuchtet, um die Aufmerksamkeit der Passanten auf sie zu ziehen. Die Kombination von Licht und Schatten rundet die Installation ab.
Die grünen Bereiche wurden mit weichem, farbigem Licht in magische Orte umgewandelt. Zwei kleine Treppenaufgänge an beiden Seiten der Bahnschienenüberführung, die zu der Fußgängerbrücke führen, wurden beleuchtet, um einen Sternenhimmel beziehungsweise einen Wasserfall darzustellen. Das Thema Vögel wurde in alle Designs aufgenommen und ein sorgfältiger Betrachter konnte in verschiedenen Teilen der Installation Schatten und farbige Vögel entdecken.
Das Team hatte auch eine Überraschung vorbereitet: Jedes mal wenn ein Zug vorbeifuhr, konnten die Besucher in den sonst dunklen Teilen ein Funkeln entdecken.
Teilnehmer: Bård Røste, Elsa Eliasson Hallström, Arsaika Widasati, Gard Gitlestad, Benedicte Aas Johansen, Josefine Nergård, Andreas Sætren Gulbrandsen
Elektriker (Lehrlinge): Anton Lindgren, Pierre Ryhnell, Jonas Olausson, Gabriel Lundberg
Das weiße Haus
Das dritte Projekt war der Hauptsitz des lokalen Energieversorgers Alingsås Energi. Das Gebäude selbst sieht von der Gestaltung her schicht und einfach aus. Die weißen Fassaden und die grünen Fensterrahmen bieten grundsätzlich eine exzellente Oberfläche zur Bearbeitung mit Licht. Da das Gebäude nachts sonst nicht beleuchtet wird, wirkt es langweilig und dunkel.
Maurice Asso und sein Team nahmen die Herausforderung an und entwickelten ein anspruchsvolles Lichtdesignkonzept. Da die Designer ein neues Erscheinungsbild für den Energielieferanten kreieren wollten, der übrigens einer der Hauptsponsoren des Workshops war, wollten sie die Wichtigkeit und Bedeutung des Gebäudes hervorheben. Die Aufgabe der Mitarbeiter des Hauses ist es, die Bewohner in Alingsås mit Energie zu versorgen. Der Kunde konnte mehr als zufrieden mit dem Ergebnis sein: An jeder Seite des Gebäudes eine grün beleuchtete Wand, was ohne Zweifel an grüne Energie appelliert, und farbwechselnde LEDs an der Hauptseite der Fassade. Der Farbwechsel spiegelt den Zyklus des Energieflusses wieder.
Das weiße Licht, welches die Ränder des Gebäudes definieren, steht für die Stärke und Beständigkeit des Energieversorgers. Das Herzstück des Projektes jedoch ist der dynamische Innenraum. Gelbes, weißes und blaues Licht erzählt die Geschichte einer wachsenden Stadt, die mehr und mehr Energie verbraucht. Immer mal wieder erreicht es das Maximum, was durch einer Reihe schnellen blinkenden Lichts demonstriert wird. Sobald die Dramatik der Situation überwunden wurde, beginnt der Zyklus von neuem. Die Gruppe zeigte nicht nur die Aufgabe und Verantwortung von Alingsås Energi, die Energieansprüche der Bürger fortlaufend zu erfüllen, sondern auch welche Möglichkeiten neue Lichttechnologien ermöglichen.
Teilnehmer: Erika Uchermann, Patrick Machon, Silje Rosenberg, Mari Hoffart, Erlend N. Bauthus
Elektriker (Lehrlinge): Erik Andersson, Mattias Johansson, Robin Johansson
Der Plantaget Park
Der Name „Plantaget Park“ stammt aus alten Zeiten. Von 1727 bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Bereich als Plantage für Tabak genutzt. Außer dem Namen erinnert heutzutage nichts an seine Vergangenheit. Tagsüber wirkt der Park wunderschön: Kleine Skulpturen, Hecken und Büsche die kleine Erholungsorte bilden, in denen die Menschen den Alltag kurz vergessen können. Das Team, das von Brendan Keely geleitet wurde, schuf einen erholsamen, fast spirituellen Bereich im alten Park. Der Besucher wurde dazu eingeladen, die Ruhe des Ortes zu spüren und sich Zeit zu nehmen, über die eigenen Gefühle nachzudenken. Das Projekt wurde in zwei Bereiche geteilt: Der Fußweg unter den Bäumen und der Bereich um den kleinen Springbrunnen. Eine beleuchtete Baumreihe definierte den Weg auf das Gelände. Auf dem Weg in den Park wurden die Erwartungen des Besuchers geweckt, die ihn auf den zweiten Teil der Installation vorbereiteten – einen warmweiß beleuchteten Springbrunnen, der ein Gefühl der Sicherheit erzeugen sollte. Eine Reihe strategisch platzierter vertikaler Leinwände, die mit farbigem Licht bestrahlt wurden, erregten Aufmerksamkeit und ermutigten die Besucher näher zu kommen, zu träumen und die Tiefe des Raumes virtuell zu definieren. Die Rahmen mit den Leinwänden sahen aus wie weißes Papier, das darauf wartete, mit den Geschichten und Gedanken der Besucher gefüllt zu werden. Dem Team gelang es somit, den dunklen Park in einen freundlicheren, ruhigeren Ort zu verwandeln.
Teilnehmer: Linn Osvalder, Line Beate Svestad, Linn Sæther, Marius A Karlsen, Emil Oppegaard, Oskar Ostnes
Elektriker (Lehrlinge): Markus Front, Berat Berisha, Andreas Wedlundh, Simon Sandin, Mikael Sjögren, Jonathan Åkerbrand
Das Projekt am Wasser
Der Marktplatz in Alingsås markiert das Stadtzentrum. Ein kleiner Fluss teilt den städtischen Bereich in einen kleineren und einen größeren Platz, welche durch eine Fußgängerbrücke und eine Straße verbunden sind. Beide Brücken werden gut benutzt. Das Konzept der Gruppe war es, die Geschichte des Projektes darzustellen. Der Kanal wurde einst von der lokalen Textilindustrie genutzt, um alte Textilien auszuspülen und übergebliebene Farbe auszuwaschen. Somit war es nicht unüblich, dass das Wasser des Flusses die Farbe wechselte und die Farben annahm, die ausgewaschen wurden. Das Team um Graham Festenstein erzählte die Geschichte noch mal mit Hilfe von Licht. Um den Effekt zu verstärken, wurden auch große Segel über dem Fluss abgehängt, welche Farbe in das Wasser „gossen“. Dieser Effekt wurde durch dynamisches Licht erzielt. Das Ergebnis rief eindeutig die Vergangenheit ins Gedächtnis: Die Farben liefen langsam den Kanal entlang. Die Stufen am Fluss erhielten sanftes Licht, um gemütliche, einladende Bereiche zu schaffen, wo man sich setzen und die Szene genießen konnte.
Teilnehmer: Nikolaj Birkelund, Frederikke H. Gregersen, Rahbar Fanaian, Mandi Botha, Tine Grnstad, Eyveig Antonsdottir, Bulut Büküm, Alexander Frydenlund
Elektriker (Lehrlinge): Noh Andersson, Jimmie Gustafsson, Tommie Goles